Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WiF)

 Stuttgarter Stadtanzeiger, 06.12.2005
10 Jahre WiF / Regionale Entwicklungen
Göppingen (ar). »Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Göppingen« (WiF) – zahlreiche Bürger mögen diesen Namen schon gehört haben. Doch was steckt dahinter? Sicherlich nur etwas für Firmen und Betriebsinhaber, mag sich der eine oder andere denken. Mitnichten. Denn von etlichen Aktitivitäten der WiF, die aus Zuschüssen der Kreissparkasse, dem Landkreis und den meisten hiesigen Kommunen finanziert wird, profitiert auch »Otto Normalverbraucher«. Denn Messen, wie etwa der »Göppinger Genuss«, sind zu einem großen Teil dem Engagement von WiF-Geschäftsführer Reiner Lohse und seinem Team zu verdanken.
Wobei selbst derlei Ausstellungen in erster Linie aus dem Hauptstreben der WiF entstanden sind: dem Hochhalten des Netzwerkgedankens. »Wichtig für die ökonomische Entwicklung unserer Region ist, dass sich bestehende Initiativen gegenseitig kennenlernen, schauen, wo es Berührungspunkte gibt, an denen man zusammenarbeiten kann, und dann daraus entstehende Projekte konsequent weiterverfolgt.«
Nachfolgend die ausführliche Meldung:
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
für den Landkreis Göppingen: Zehn Jahre praktische
Hilfeleistung
Vorhandenes Potenzial stärken
»Wir wollen neue Pfade beschreiten,
um unsere Region auch in anderen Branchen als nur der metallverarbeitenden
Industrie zu etablieren.« (Reiner Lohse)
Von Adriana Rossi, Dezember 2005
Göppingen. Schon seit einiger Zeit sind Bewegungen und
Bestrebungen im Landkreis spürbar, die die hiesige Wirtschaft
wieder auf Vordermann zu bringen suchen. »Wieder« deshalb,
weil sich die Industrie vor Ort über Jahrzehnte hinweg auf
ihren weltweiten Erfolg im Bereich der metallverarbeitenden Industrie
verlassen – und ausgeruht hat. Doch die Konkurrenz insbesondere
im Ausland schläft nicht. Erschwerend hinzu kamen politische
Fehleinschätzungen und -entscheidungen sowie unzählige
andere Faktoren, die – beziehungsweise auch deren Spätfolgen – schließlich
zu dem Ergebnis geführt haben: Der Landkreis Göppingen
ist heute einer der ärmsten in ganz Baden-Württemberg.
Doch schon 1986 versuchten einige vorausschauende Unternehmer,
den Entwicklungen entgegenzuwirken – und gründeten
den »Verein zur Förderung der Wirtschaft« (VFW).
Bis zum Jahre 1995 verfolgten sie den Netzwerkgedanken, informierten
und unterstützten sich gegenseitig, suchten den Kontakt
auch zu anderen Institutionen sowie den öffentlichen Verwaltungen.
Und alles ehrenamtlich – bis dann schließlich der
Arbeitsaufwand nicht zu bewältigen war. So kam es, dass
vor zehn Jahren die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WiF) für
den Landkreis Göppingen gegründet wurde. Zunächst
unter der Leitung von Wolfram Dreier, heute mit Reiner Lohse
als Geschäftsführer sowie Matthias Scholz als Projektleiter,
initiierte die WiF, wie die Tochtergesellschaft des Landkreises
kurz genannt wird, bereits eine ganze Reihe von weiteren Netzwerken.
»Es ist eben nicht unser Weg, nach Straußen-Art den Kopf
in den Sand zu stecken«, erklärt Scholz. Tatsächlich
hat der Kreis auch eine ganze Menge zu bieten. Dieses bereits vorhandene Potenzial gilt es nun zu stärken.
Während zu Beginn der Initiative das Hauptaugenmerk auf
den technischen Branchen lag – etwa im Rahmen von Beratung
in den Bereichen Innovationsmanagement und Technologietransfer – gesellten
sich im Laufe der vergangenen Jahre noch weitere Spezialisierungen
hinzu. »Wir haben beispielsweise unsere Heilbäder,
einen starken Gesundheitsbereich, und auch einige kulinarische
Besonderheiten«, lautet der Hinweis von Lohse. Leider habe
die schwäbische Bescheidenheit bislang verhindert, dass
von all diesen Top-Produkten auch andere als nur die eigenen
Leute vor Ort erfahren. Die WiF hat sich deshalb zur Aufgabe
gemacht, diese Angebote ebenso einem breitgefächerten Publikum
zu präsentieren. So kamen mit ihrer Unterstützung etwa
Messen, wie zum Beispiel die »Vitalis« oder der »Göppinger
Genuss«, zustande. Andere Netzwerke, wie die »Gründergrotte« für
Existenzgründer, die »Tourismusinitiative Stauferkreis« (TiS),
die »messe-macher« oder der »KulturFreienTreff« (KFT)
für die freiberuflichen Kunst- und Kulturschaffenden, belegen
ebenfalls die große Bandbreite an praktischer Hilfeleistung
durch die Wif. »All das zeigt, dass sich in unserem Landkreis
so einiges tut. Wobei ich ausdrücklich davor warnen möchte,
dies mit der Euphorie einer Gründerzeit gleichzusetzen.
Bei etlichen Unternehmungen – ob das nun neue Initiativen
sind, oder Firmengründungen – stehen wir erst noch
am Anfang. Erst die Zeit wird zeigen, ob diese Entwicklungen
auch auf längere Sicht hin Bestand haben«, meint Lohse
abschließend.
(ca. 4.600 Anschläge)
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Reiner Lohse (links) und Matthias Scholz
(rechts) unterstützen verschiedene Netzwerke.
Foto: DIGNUS.DE
Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WiF) für den
Landkreis Göppingen
Reiner Lohse (Geschäftsführer)
Matthias Scholz (Projektleiter)
Robert-Bosch-Str. 6
73037 Göppingen
Tel.: 07161-50235-85
Fax: 07161-50235-81
Internet: www.wif-gp.de
E-Mail: wif@wif-gp.de
reiner.lohse@wif-gp.de
matthias.scholz@wif-gp.de
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