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22.09.2006
UNTERNEHMEN ENGAGIEREN SICH
in der
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Dokumentation, Februar 2007


Stuttgarter Stadtanzeiger, 10.10.2006


Netzwerk-Engagement
Dr. Martina Wegner
Dr. Martina Wegner nennt in ihrem Leitvortrag Waldkirch als Paradebeispiel.
Foto: Matthias Schaller

Landkreis. (ar). In den USA gehört es schon längst zum guten Ton – und auch hierzulande werden angesichts der leeren Haushaltskassen von Bund und Ländern zwei Dinge immer wichtiger: bürgerschaftliches Engagement und soziale Verantwortung. Dabei zielen diese ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht allein auf Leute wie Du und ich ab. »Corporate Citizenship« (CC) und »Corporate Social Responsibility« (CRS) gewinnen auch für Unternehmer zunehmend an Bedeutung – aus unterschiedlichen Motiven heraus, wie die erste Fachtagung in Geislingen zu dem Thema aufzeigte. Zu dieser trafen im September in der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) diverse Vertreter aus Unternehmen wie auch aus sozialen Institutionen zusammen, um von ihren Erfahrungen aus der Praxis zu berichten.

Ausführliche Meldung nachfolgend.

Fachtagung: Unternehmen engagieren sich in gesellschaftlicher Verantwortung als Chance und moderne Strategie

Anglizismen mit tiefer Bedeutung

Was haben Wirtschaftsförderung und bürgerschaftliches Engagement gemein? Ein Symposium in Geislingen brachte es an den Tag.

Von Adriana Rossi

CRS, GeislingenErfahrungen aus dem »Corporate Volunteering«.
Foto: Matthias Schaller

Nach der erfolgreichen Veranstaltung in Nürtingen organisierte nun auch der »Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement von und mit Unternehmern und Einrichtungen in Geislingen an der Steige« (ARBU) in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen, der Geschäftsstelle Bürgerengagement und der Wirtschaftsförderung der Fünftälerstadt eine erste Fachtagung zum Thema »Unternehmen engagieren sich«. Da sich im Publikum auch Menschen befanden, die mit den Begriffen »Corporate Citizenship« (CC) und »Corporate Social Responsibility« (CRS) zu Beginn des Symposiums nichts anzufangen wussten, hielt zunächst Dr. Martina Wegner einen entsprechenden Leitvortrag zum Thema »Gesellschaftliches Engagement als Chance und moderne Unternehmensstrategie«. Die Geschäftsführerin des Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg wartete mit neuesten Zahlen und Fakten aus einem breitangelegten Freiwilligen-Survey auf, aus denen vor allem eines deutlich wurde: Es geht nichts ohne ein sinnvolles Netzwerk, an dem jeder – Kommunalverwaltung, Bürger, Initiativen und Unternehmen vor Ort – beteiligt sind. Als Paradebeispiel nannte Wegner Waldkirch, vor zwei Jahren als »Soziale Stadt 2004« ausgezeichnet, heuer im Rahmen des Wettbewerbs »Deutschland – Land der Ideen« ausgewählter Ort. Erfolge, die der sukzessiven Umsetzung aller Beteiligten zu verdanken ist, die sich an das am 22. November 2000 verabschiedete »Leitbild 2020« gebunden fühlen. Sein Kern: »(...) Soziale, ökonomische und ökologische Aspekte (...) sind gleichrangig und dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. (...)« In den Alltag übertragen heißt das: Nicht gegenseitige Behinderung in der Ausführung von Plänen und Projekten stehen im Vordergrund, sondern gegenseitige Unterstützung. Nicht Eigenbrötlerei der unterschiedlichen Gruppierungen führen zu einem Ergebnis, sondern Kooperationen. Nicht das Horten von Wissen bringt eine Lobby zum Ziel, sondern Transparenz und ein allseitiger Informationsfluss. Selbstverständlich könne man das Konzept nicht eins zu eins auf jede Kommune übertragen. Doch bestünden durchaus Adaptionsmöglichkeiten, so die Referentin.

Inwieweit im Landkreis Göppingen bereits Ansätze zur Entwicklung in Richtung lebens- und liebenswerte Region bestehen, zeigten die nachfolgenden Referenten auf: In einem Beispiel von »Corporate Volunteering« etwa unternahmen Auszubildende eine viertägige Begegnungsreise mit Menschen mit Behinderungen, in einem anderen halfen gestandene Manager im Pflegeheim. Und jeder berichtete darüber, welchen persönlichen Nutzen er durch eine solche Tätigkeit erfahren durfte. Sich freiwillig auch einmal mit weniger populären Themen auseinander zu setzen, bedeutet also ein Zugewinn – allerdings einer, der sich nicht in Zahlen und Euros auswerten lässt. Trotzdem kann er »reicher« machen.

Eine andere Möglichkeit, die an diesem Tag vorgestellt wurde: Der Gesellschaft im Rahmen einer Stiftung Gutes angedeihen zu lassen. Ebenfalls ein Terrain, das darauf wartet, richtig entdeckt zu werden. Doch selbst wenn bereits Beispiele für solch ein »Corporate Giving«, für »Corporate Citizenship« und »Corporate Social Responsibility« auch in unserer Region vorhanden sind, so gibt es weiterhin »viel zu tun!«, so Oberbürgermeister Wolfgang Amann.
Interessierte können sich mit Fragen zu dem Thema jederzeit an Sabine Wettstein, Geschäftsstelle Bürgerengagement, in Geislingen, Telefon 07331/440363, wenden.

(ca. 8.830 Anschläge)


 

ANSPRECHPARTNERINNEN

Sabine Wettstein
Geschäftsstelle Bürgerengagement
der Stadt Geislingen/Steige
Schillerstr. 4
73312 Geislingen/Steige

Brigitte Jansen
Wirtschaftsförderung
der Stadt Geislingen/Steige
Hauptstr. 1
73312 Geislingen/Steige