18.
Treff
Wer im Glashaus sitzt.
.und dort an einer Zusammenkunft des KulturFreienTreffs teilnimmt, würde gar nicht auf die Idee kommen, mit Steinen zu werfen. - Diese und andere Sprichwortspielereien schienen am vergangenen Dienstag Abend schon fast zwingend zu sein. Warum? Die Geschäftsführerin der Süßener Kunstgiesserei, Edith Strassacker, hatte die Vertreter der Kreativberufe im Landkreis in diesen ganz besonderen Sitzungsraum inmitten ihres Firmengeländes eingeladen. Das außergewöhnliche Ambiente, dazu die milden, frühlingshaften Außentemperaturen sorgten auch beim letzten Meeting in diesem Jahr für fantasievolle Überlegungen.
Süßen. Einmal mehr konnten die Teilnehmer des KulturFreienTreffs (KFT) die Vorteile ihres stetig wachsenden Netzwerks in vollen Zügen genießen: Allein die Lokalität wäre Grund genug zur Freude gewesen. Denn wer hat schon die Gelegenheit, in einem Glashaus inmitten einer romantischen Gartenanlage tagen zu dürfen - Sicht auf Vollmond und Sterne inklusive? Ermöglicht hatte dies Edith Strassacker, die am vergangenen Dienstag sichtlich entspannt in die Rolle der Gastgeberin geschlüpft war und die ihr "viel Spaß bereitet hatte", wie sie später verriet. Obwohl sie selbst an diesem Abend zum ersten Mal Teil der Runde war, kristallisierten sich schon im Rahmen ihrer Firmenpräsentation gleich eine ganze Reihe kleinster gemeinsamer Nenner mit den anwesenden Freiberuflern heraus: Die Begeisterung für die schönen Dinge des Lebens etwa, das Verständnis für die Individualität der Kreativen, die Bemühungen in der Vermittlung des "Nutzens" von Kunst, oder der Wunsch nach mehr Austausch zwischen Vertretern aus der Wirtschaft sowie dem Kunst-, Kultur- und Medienbereich.
Nach einem Gang ans Büffet ging es dann frisch gestärkt an den zweiten Teil des Abends, der obligatorischen KFT-Arbeitssitzung. Zunächst berichtete Wolfgang Klein über den aktuellen Stand des von ihm initiierten europäischen Projekts mit dem Arbeitstitel "Ausstellung regionaler Künstler im Rathaus von Pessac". Der Koordinator des inzwischen fünfköpfigen Teams um dieses Thema erzählte von den rasanten Fortschritten in der Umsetzung vor und hinter den Kulissen ebenso wie von den nächsten Etappenzielen des Konzepts. "Nach einer Ausschreibung mit Meldeschluss am 28. Februar wollen wir zusammen mit der Öffentlichkeit in der Zeit vom 4. bis 19. Mai eine Auswahl der Exponate treffen, die dann im Herbst in Pessac gezeigt werden sollen." Finanziert werden soll dieses ehrgeizige Vorhaben zum Teil mit Fördergeldern aus der Europäischen Union, zum Teil aber auch mit Hilfe von Sponsoren. "Insbesondere für Unternehmer mit frankophiler Affinität und Firmen, die per se schon eine wie auch immer geartete Beziehung zu Frankreich haben, könnte dies eine interessante Image-Kampagne sein", gibt Klein zu bedenken. Und fügt hinzu: "Welche Firma kann es sich heute überhaupt noch leisten, auf gute europäische Beziehungen zu verzichten?"
Auch Roswitha Walenczyk hatte positive Neuigkeiten zu vermelden: "Das Datum für die Vernissage mit Werken der australischen Künstlerin Marianne Midelburg in der ,Kulturmühle Rechberghausen' steht fest: Sie findet am 19. Januar statt. Danach kann die Ausstellung noch an den darauffolgenden zwei Wochenenden besichtigt werden."
Über die mögliche Verknüpfung von öffentlich zugänglichen kunsthandwerklichen Werkstätten und Ateliers und Tagesreisen erzählte die Initiatorin des KulturFreienTreffs, Adriana Rossi. "Es ist ein Funke, den die Buchdruckkünstlerin Annette Dißlin von ihrer Schottland-Reise mitgebracht hat. Der könnte sich in Zukunft ebenfalls zu einem langfristigen KFT-Projekt entwickeln, bei dem ich generell die ,Tourismusinitiative Stauferland' (TiS) und im Besonderen die ,Schwäbische Landpartie' als Partner-Initiativen sehe. Allerdings möchten wir diesen Gedanken erst weiter verfolgen, wenn unsere ,Bestandsaufnahme' als einigermaßen abgeschlossen angesehen werden kann. Tatsächlich stoßen wir nämlich noch immer jeden Monat auf Kultur-Freiberufler im Landkreis Göppingen, die wir bislang nicht kennen gelernt haben."
Wer mehr zu den kreativen Treffen und den laufenden Arbeiten des KFT erfahren möchte: Im Internet ist alles unter der Adresse www.kulturfreientreff.de einsehbar. Die nächste Zusammenkunft findet am 9. Januar um 19.30 Uhr statt. Der Ort wird noch bekannt gegeben. (ar; ca. 4.300 Anschläge)
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zur Firma Strassacker und der BAMBI-Verleihung am 30. November
2006.
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