Präsentation
erster
Kultur-Almanach Landkreis Göppingen
220 Seiten Kultur im Stauferland
Noch fast warm waren
die druckfrischen Exemplare des ersten, kreisweiten Kultur-Almanachs
bei der Präsentation
am vergangenen Montag im Blumhardt-Haus. Viel Beifall fand
die Initiative zum Erstellen des Buches ebenso wie das gelungene
Ergebnis.
Göppingen. „Kultur
und Wirtschaft – das ist mehr als nur eine einseitige Sponsoring-Geschichte“,
erklärte der stellvertretende Geschäftsführer
der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Gernot Imgart, am vergangenen
Montag Abend. Vielmehr sollten sich beide Bereiche ergänzen
und voneinander lernen. Und, auch wenn Kultur bislang nicht zu
den vorrangigen Einflussgrößen bei der Standortwahl
gehöre, wie eine aktuelle Umfrage der IHK Göppingen
bei zahlreichen Unternehmen im Landkreis ergeben habe: „Daraus
den Schluss zu ziehen, dass eine Kulturförderung hier bei
uns aus wirtschaftlicher Sicht eine nur untergeordnete Rolle
spielen braucht, wäre vorschnell.“

Kultur und Wirtschaft sollten voneinander
lernen, so die Ansicht von Gernot Imgart.
(Foto: Achim Tribillian)
Gesagt hatte Imgart dies in seiner Ansprache
im Rahmen der Präsentation
des ersten kreisweiten Kultur-Almanachs, zu der sich insbesondere
Kulturschaffende, Vertreter von Initiativen und Institutionen
am Abend des 3. Juli im Blumhardt-Haus zusammengefunden hatten. „Ein
relativ ungünstig gewählter Termin, wie wir jetzt feststellen
mussten“, bemerkte die Projektleiterin und Redakteurin
des rund 220 Seiten starken Buches, Adriana Rossi. Gemeinderatssitzungen
und andere Verpflichtungen hatten sich mit der Vorstellung des
Buches überschnitten. „Allerdings begleiten uns heute
Abend viele gute Wünsche“, so die Initiatorin des
monatlichen KulturFreienTreffs (KFT), aus dem die Idee zu dem
Almanach entstanden war.

Adriana Rossi und Wolfgang Klein: „Erst
mal im Almanach nachschauen.“ (Foto: Achim Tribillian)
Als Rückenstärkung für die Moderation
hatte Rossi, die „zwar bekennende Öffentlichkeitsarbeiterin,
aber dennoch lieber im Hintergrund“ agiert, den Schauspieler
und Kommunikationstrainer Wolfgang Klein „zwangsverpflichtet“.
Der wartete selbst bei so neuralgischen Themen wie Kulturpolitik
mit Spitzen auf, die zwar zum Schmunzeln und Lachen animierten,
aber dennoch nicht von der Problematik und dem schweren Stand
der Kultur hierzulande ablenkten. Im Gegenteil, gerade beispielsweise
die Sätze „Im Mittelpunkt der Kulturpolitik steht
die Förderung von Kunst und Künstlern. Ihre Kreativität
ist eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit
unserer Gesellschaft. Kulturförderung ist keine Subvention,
sondern Investition in die Zukunft.“ aus dem Koalitionsvertrag
zwischen CDU, CSU und SPD vom 11.11.2005, könnte gerade
im Hinblick auf das Datum den Eindruck entstehen lassen, dass
es sich hierbei um eine Büttenrede handle.
Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten die „Joyful-Voices“ mit
verschiedenen Gospels, jeweils mit kurzer vorheriger Einleitung
durch Ines Blessing. „Es war eine wunderbare Ergänzung,
und ich bin dem Chor sowie dessen Leiter, Gerald Buß, sehr
dankbar für diesen Beitrag zum Gelingen des Abends. Insbesondere
da wir das gesamte Projekt finanziell erst einmal selbst schultern
müssen, ist jedes Angebot zur Unterstützung ein wahrer
Segen. Auch dass wir das Blumhardt-Haus für die Präsentation
unentgeltlich nutzen durften, verdanken wir der Schützenhilfe
von Herrn Buß.“
Unkompliziert gestaltete sich auch der Beitrag der Sponsoren
für die Getränke, wie Wolfgang Klein berichtet. „Friedrich
Kumpf von der Kaiser-Brauerei sowie Manfred Gebauer von Gebauers
Aktiv-Märkte überlegten nicht lange und stifteten ganz
spontan und unbürokratisch etliche Kisten – was angesichts
der sommerlichen Temperaturen natürlich erst recht äußerst
willkommen war.“
Was die sonstigen Zahlen angeht, so hielt sich die Projektleiterin
zumindest in ihrer Ansprache bescheiden bedeckt. Sie lieferte
lediglich eine kurze Übersicht der Chronologie: Vom August
letzten Jahres, in dem das Stichwort „Kultur-Almanach“ erstmals
fiel, über die Recherchen, die Konzeption und die Layouterstellung
bis hin zum Druck im Juni – also alles innerhalb nur weniger
Monate. Nur wer mehr wissen wollte, dem gab sie bereitwillig
Auskunft beispielsweise über den Wert der Öffentlichkeitsarbeit,
der mit dem „Kultur-Almanach“ geleistet wird. „Analog
der Mediendaten kommen wir allein für den Landkreis sowie
die 38 Städte und Gemeinden anteilig locker auf rund 25.000
Euro Umsatzvolumen - und damit auch Wertschöpfung. Hinzu kommen
die gesamten Kosten für
Büro- und Werbematerial, Porti, Fahrten, die Präsentation – und
natürlich die gesamte Arbeitszeit für die diversen
Vorstellungstermine, Logoentwürfe, Konzepterstellung, Recherchen,
Layout, Fotografieren et cetera. Da wir bislang von keiner Seite
her finanziell unterstützt wurden, so hoffen wir nun auf
Angebote im Vertrieb.“ Schon an diesem Abend hatten sich
einige Gäste spontan bereit erklärt, bei dieser und
jener Festivität die Bücher als Kommissionsware gleich
mitzuverkaufen. „Auch hoffe ich, dass die Rathäuser
sowie weitere Institutionen auf ähnliche Art und Weise mitziehen.“
Selbstverständlich kann das broschürte Buch zum Preis
von 9,50 Euro auch direkt bezogen werden. Einfach eine Email
an redaktion@kulturalmanach-gp.de.
Wer mehr zu dem Projekt insgesamt erfahren möchte: Im Internet
ist alles unter der Adresse www.kulturfreientreff.de (-> Projekte
-> Kultur-Almanach) zusammengestellt. (ar; 5.430 Anschläge))

Ein
Teil der Gäste lässt sich „von oben“ ablichten.
(Foto: Raimund Wimmer)
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LOCATION
Blumhardt-Haus
Immanuel-Hohlbauch-Str. 26
Göppingen
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