Karl-Heinz Kloss sammelt für Gambia

Ein Herz für Menschen

Karl-Heinz Kloss, den viele Göppinger bestimmt vom Sehen her kennen, hat ein großes Herz für Menschen, die in Armut leben. Er sammelt seit über zehn Jahren in der Göppinger Fußgängerzone für Menschen in Gambia. Und das mit großem Erfolg. Das alles kam zustande, als Karl-Heinz Kloss im Sommer 1997 seine Reise nach Gambia in Westafrika antrat. Ursprünglich als typischer Erholungsurlaub in einem schicken Hotel geplant, suchte Kloss aber auch den Kontakt zu den Einheimischen. Den fand er in den Slums der Stadt Bakau. Die warmherzige und durchaus gastfreundliche Art der Menschen, die ihm dort begegneten, überwältigte ihn. Trotz größter Armut haben sich die Einheimischen eine unglaubliche Ruhe bewahrt. Diese Lebensumstände erinnerten Kloss an seine eigene Kindeheit in der Nachkriegszeit Deutschlands. Diese Stärke der dort lebenden Menschen hat sich auf ihn übertragen und ihm in seinem Vorhaben bestärkt.
Zurück in Göppingen wuchs in Kloss das Bedürfnis, für die geschenkte Lebensfreude der Menschen dort DANKE zu sagen. Über die ganze Adventszeit 1997 sammelte er deshalb mit städtischer Genehmigung in der Göppinger Innenstadt Geld für hilfsbedürftige Menschen in Gambia.

Einer der vielen Erfolge: Bau eines Lebensmittelladens

Seit über zehn Jahren ist Karl-Heinz Kloss nun schon jedes Jahr von Oktober bis Februar in Göppingen unterwegs. Das gesammelte Geld bringt er auf eigene Kosten nach Gambia und unterstützt die Menschen vor Ort beim Aufbau. Mit seinen Erlebnisberichten möchte Kloss die Menschen überzeugen und zum Spenden anregen.
Seine Erfolge sprechen für sich:

gesammelt
verwendet

1997-1998:
5.300 DM

unter anderem

  • für eine Familie in der Stadt Bakau, die sich davon ein Haus bauen konnte

1998-1999:
14.300 DM

unter anderem

  • für Kleidung,
  • Schuhe,
  • Lehrbücher,
  • dringende Familien-Soforthilfe,
  • Schulgeld und -uniformen für Kinder,
  • einen Computerkurs für einen Jungen, der nun bessere Chancen hat, eine Arbeit zu finden;
  • das restliche Geld wurde in Gambia bei einer Bank angelegt; davon erhalten mehrere Familien monatlich einen bestimmten Betrag als Unterstützung

1999-2000:
17.800 DM

unter anderem

  • für eine jährliche Unterstützung eines katholischen Kinderheims,
  • den Aufbau von einem kleinen Laden,
  • weitere Hilfen gingen an einzelne Personen und Familien

2000-2001:
25.272 DM
  • zusätzlich zu den gesammelten Spenden kaufte Kloss aus eigener Tasche einen Kleinbus, den er mit Kleidung und Kuscheltieren füllte;
  • mit diesem fuhr er vier Wochen von Göppingen nach Gambia;
  • mit dem Fahrzeug hat sich eine afrikanische Familie ein Taxi-Unternehmen aufgebaut

2001-2002:
10.000 EUR

unter anderem

  • für Soforthilfemaßnahmen und
  • monatliche Unterstützungsgelder über die Bank

2002-2003:
15.000 EUR
  • das gesammelte Geld wurde bei einer Bank in Gambia mit 9 % Verzinsung angelegt;
  • 35 Familien können monatlich einen bestimmten Betrag abheben und neben einer Zeitarbeit damit auskommen

2003-2004:
15.000 EUR
  • von diesem Geld möchte Kloss 30-40 Kindern den Schulbesuch ermöglichen;
  • außerdem können nun 62 Familien von dem in Gambia angelegten Geld monatlich profitieren;
  • zusätzlich werden Dacherneuerungen und Hausbau vorgenommen usw.

2004-2005:
26.182 EUR

Sein persönliches Spenden-Ziel von 16.000 Euro konnte Kloss dieses Jahr eindrucksvoll übertreffen!

  • von dem gesammelten Geld werden von ihm zur Zeit 72 persönlich ausgesuchte Familien unterstützt;
  • 60 Kinder konnten bisher eingeschult werden und
  • zwei Häuser werden komplett neu aufgebaut

2005-2006:
30.200 EUR
  • weiter Unterstützung der 72 Familien;
  • Kauf eines Grundstücks, um einer Familie Wohnraum zu schaffen;
  • Unterstützung eines Kinderheims;
  • Finanzierung von Berufsausbildung und Schulgeldzahlungen für 80 Kinder und Jugendliche;
  • Beschaffung von Kleidung und Schuhen;
  • neue Wasserleitung wurde gelegt;
  • Grundstock für neue Läden beschafft;
  • Stromversorgung gesichert;
  • Einrichtung einer Apotheke und Beschaffung von Medikamenten;
  • der Bau von drei Häusern wurde neu in Angriff genommen - und vieles mehr

2006-2007:
28.400 EUR
  • von den 72 Familien hat Kloss 20 herausgenommen, bleiben 52 Familien;
  • Kinder sind es zur Zeit 76, für die er das Schulgeld persönlich bei den Schulbehörden gegen Quittung einzahlt

Ein Ergebnis, für das sich Karl-Heinz Kloss bei allen Spendern ganz herzlich bedanken möchte:

Neu ist, dass ich in Gambia zusätzlich neue Wege gehe, nämlich Zaunbau für große, brach liegende Gärten mit Wohnhaus. - 'Wohnhaus' für dortige Bezeichnung, bei uns armselige Behausungen. - Die Zaunbauarbeiten wurden von den Söhnen, Nachbarschaftshilfe, Freunden und meiner Hilfe erledigt. Steine für die Zäune wurden von Hand mit Hilfe einer Stahlform gefertigt. Zäune bedeuten zudem Schutz für herumlaufende Kühe, Ziegen und Schweine. Ohne den Schutz der Zäune ist keine Gartenbepflanzung möglich! Der Anfang ist schon gemacht.

Erste Familie: 30 Bananenpflanzen gekauft und eingepflanzt. 150 sollen es insgesamt werden - und die größere, weitere Anpflanzung ist einfach und kostenlos: Die Pflanze vermehrt sich von alleine. Der jährliche Verkaufserlös der Früchte der 'Bananen-Anlage' beträgt 52.000 Dalasi, das lohnt und rechnet sich. Schätzung vor Ort! Um den obigen Preis zu erhalten und zu 'stabilisieren', werden bei den neuen erweiterten Gartenanlagen andere Bepflanzungen vorgenommen!
Papayas: 500 Papayasamenkörner wurden ausgesät, die dadurch gewonnenen Jungpflanzen an den Zäunen umgepflanzt. Ein Baum bringt 60 Früchte übers Jahr, bei 100 Bäumen 6.000 Früchte mal 20 Dalasi à Frucht erbringen 120.000 Dalasi jährlich.
Tomaten: 500 Tomatenpflanzen wurden im März dieses Jahres gepflanzt. Die Ernte ist bereits verkauft. Erlös: 5.000 Dalasi. 700 weitere Pflanzen wurden bereits eingepflanzt. Die Bewässerung erfolgt bei allen Bepflanzungen über Tropfschläuche.
Gurken: Nach den Tomaten werden Gurken ausgesät, welche nach der Ernte von Brokkoli abgelöst werden. Danach wird der Garten mit Wassermelonen angelegt. An Bäumen und Sträuchern kommen noch Avocados und Limetten hinzu.

Das Teuerste an der Arbeit ist der Zaunbau (Zement und Sand) sowie die Wasserleitungsverlegung!

Wenn alles steht, 'gewachsen' ist, kommt nach den Jahresernten vor Ort ein geschätzter jährlicher Brutto-Betrag von 175.000 Dalasi zusammen, das sind umgerechnet ungefähr 5.000 Euro. Der Kurs beträgt 1 Euro = 35 Dalasi, saisonbedingt auch mehr.

Zweite Familie
: Bei der zweiten Familie sind die Vorbereitungen schon voll im Gange. Der Zaun steht schon. Die Bepflanzung von 'Kasawa' wird in der jetzigen Regenzeit vorgenommen. 'Kasawa' hat Erdknollen wie bei uns die Kartoffel und wird mit Stecklingen von dem Pflanzenstil vermehrt. Sie überdauert Trockenzeiten. Die Wasserleitung wird im kommenden Jahr verlegt, und dann beginnt die Bepflanzung wie bei der ersten Familie. Ausnahmefall.
Abnehmer der Ernte sind Markthändler, Marktfrauen, Hotels und Straßenverkäuferinnen sowie die Nachbarn.
Diese Gärten sind für viele Familien die Zukunft und einzigste Geldeinnahme. Natürlich werden Familien mit Können und Wissen bevorzugt, und ich kenne bereits einige. Wenn sich die Familien nach drei bis vier Jahren erholt haben, verlange ich einen Betrag zurück, den ich für weitere Vorhaben verwenden werde. In diesem jahr war ich drei Monate in Gambia. Im kommenden Jahr bleibe ich voraussichtlich länger.

10 Jahre Gambia
:
Vielleicht werden es auf meinem neuen Weg nochmals zehn Jahre. Die zurückliegende Arbeit wird keinesfalls vernachlässigt, und ich suche weiterhin vermehrt nach Spüenden, vielleicht auch neuen Sponsoren, um mein Vorhaben in Gambia zu verwirklichen. Nochmals meinen ganz herzlichen Dank und vielen Grüßen aus Gambia,

Ihr, Euer Kloss Karl-Heinz, Charly, oder wie ihr mich auch nennen wollt.

Bis bald!


Stuttgarter Stadtanzeiger, 17.10.2006


Karl-Heinz Kloss

Stuttgarter Stadtanzeiger, 10.10.2006


Karl-Heinz KlossSpendenaktion: Seit 1997 sammelt Karl-Heinz Kloss im Raum Göppingen selbstlos für Gambia. Zumeist ist er in der Fußgängerzone der Kreisstadt anzutreffen, wo er allein im Zeitraum von Oktober 2005 bis Februar dieses Jahres zirka 30200 Euro an Spenden zusammenbrachte. Er selbst bringt das Geld in das afrikanische Land, wo er dann auch die sachgerechte Verwendung überprüft. Die jüngsten Projektumsetzungen waren das Verlegen einer Wasserleitung sowie der Bau eines weiteren Familienwohnhauses. Weiterhin werden etwa Schul- und Berufsausbildungen von derzeit rund 80 Kindern und Jugendlichen finanziert. Die Auflistung bisheriger Erfolge können Interessierte unter www.marktplatz-gp.de/article.php?type=show&id=3781 einsehen.


Stuttgarter Stadtanzeiger, 20.12.2005


Stuttgarter Stadtanzeiger, 15.11.2005


 

Spendenkonten:
48473431
und
4699863
bei der
Kreissparkasse Göppingen
BLZ 61050000
Kennwort "Gambia"

Hinweis:
Einzahlungen, die das ganze Jahr über eingehen, stehen unter der Aufsicht der örtlichen Behörde!